Unter diesem Motto stand die erste Veranstaltung der überparteilichen Europa-Union Aschaffenburg im neu etablierten „Pop Up-Café EUROPA“ am 6. Dez. 2022 im Bürgerhaus Obernburg. Der Vorsitzende der Europa-Union Aschaffenburg, Dieter Schornick nahm 31 Schülerinnen und Schüler, darunter einige EU-Juniorbotschafterinnen und -botschafter des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld bei Kaffee und Kuchen mit auf eine Zeitreise von den Gründungsvätern Europas über den EU-Binnenmarkt bis zur heutigen Generation Erasmus.
Einleitend informierte er, dass die überparteiliche Europa-Union als Kreisverband Aschaffenburg schon Anfang 1948 von mutigen Europäern ins Leben gerufen wurde, also zwei Jahre vor dem offiziellen Gründungstermin der Europäischen Union.
Darauf wurden die fünf wichtigsten EU-Institutionen (Europäischer Rat, Europäisches Parlament, Europäische Kommission, Rat der Europäischen Union und der Europäische Gerichtshof) und deren Aufgaben anhand von zwei kurzen „Simple Show“-Videos von Lea-Sophie Reinhardt und Dieter Schornick vorgestellt.
Die Bestimmungen des Europäischen Binnenmarktes traten nach langjährigen Verhandlungen am 1. Januar 1993 in Kraft; sie sind in vier Grundfreiheiten definiert: freier Warenverkehr zwischen den EU-Staaten, allgemeine Personenfreizügigkeit für die Unionsbürger, Dienstleistungsfreiheit für Unternehmen und freier Kapitalverkehr. Der Europäische Binnenmarkt wurde mit heute 27 Mitgliedstaaten und seiner Leistungsfähigkeit der größte gemeinsame Wirtschaftsmarkt der Welt und ist die Basis für unseren im Weltvergleich außerordentlichen Wohlstand gerade auch in Deutschland.
Den Entstehungsprozess konnte Dieter Schornick anschaulich illustrieren durch persönliche Begegnungen und Erlebnisse mit einem der Väter des EU-Binnenmarktes, dem Schotten Jacques McMillan von der Generaldirektion „Unternehmen und Industrie“ der Europäischen Kommission.
Welche enormen Möglichkeiten die EU den jungen EU-Bürgerinnen und -Bürgern bietet, demonstrierte Schornick mit dem Erasmus-Programm, das für den Zeitraum von 2021 bis 2027 sage und schreibe 28,4 Mrd. € an Fördergeldern zur Verfügung stellt. Erasmus stärkt und fördert die europäische Dimension des Lehrens und Lernens, Werte wie Integration und Vielfalt, Toleranz und demokratische Teilhabe, digitales Lernen, ökologische Nachhaltigkeit und umweltfreundliches Verhalten, das Wissen über das gemeinsame europäische Erbe und die Vielfalt sowie die Entwicklung professioneller Netzwerke in ganz Europa. Island, Liechtenstein, Norwegen, Serbien, die Türkei und Nordmazedonien sind, im Gegensatz zu Großbritannien, assoziierte Drittländer, die über eine finanzielle Beteiligung an dem Programm freiwillig teilnehmen.
Der abschließend gezeigte Film „Gründungsväter Europas“ dokumentierte eindrucksvoll, wie es nach vielen vergeblichen Versuchen gelang, Europa am 9. Mai 1950 in einer wahren Geheimaktion zu schaffen. Er vermittelte auch die bewegenden persönlichen Gründe, die seine Gründungsväter Robert Schumann, Jean Monnet und Konrad Adenauer angetrieben haben.
Am Ende dieser Zeitreise sahen die Schülerinnen und Schüler die heutige EU aus neuer, erweiterter Perspektive und begriffen sie als Motivation für das Julius-Echter-Gymnasium, sich weiterhin als Botschafterschule des Europäischen Parlaments für die europäischen Werte einzusetzen.