Unter diesem Motto organisierten die Abschlussklassen des Fachbereichs Büromanagement der Berufsschule 2 Aschaffenburg am 19.02.2020 einen EU-Projekttag. So stellten sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema: „Deutschland, Slowenien, Litauen …Diese und viele andere Länder haben eines gemeinsam – sie gehören zur Europäischen Union. Doch was ist die EU genau und welche Funktion hat sie?“
Mit anschaulichen Grafiken, interaktiven Rätseln, originellen dreidimensionalen Modellen, einem kurzweiligen Video zu den Vorbereitungen für den Europa-Tag und nicht zuletzt einem vielseitigen Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten aus den verschiedensten Ländern Europas wurden die geladenen Gäste von den Berufsschülerinnen und -schülern auf das Angenehmste überrascht und verwöhnt.
In vier Vorbereitungsgesprächen mit den beiden verantwortlichen Lehrerinnen und den zehn Projektgruppen der 50 Schülerinnen und Schüler hatte Dieter Schornick den EU-Projekttag mit organisiert und umfangreiches Informations- und Werbematerial zur Verfügung gestellt.
Nach der Eröffnung durch Schulleiter Johannes Halbig berichtete Oberbürgermeister Klaus Herzog in einer eindrucksvollen Begrüßungsrede von den ganz persönlichen Erinnerungen seines eigenen Schwiegervaters aus dem 2. Weltkrieg, der schon mit 18 Jahren einberufen und nach Russland an die Front musste. ‚Nie wieder Krieg zwischen den Staaten Europas‘ als Lehre aus den Erfahrungen des damals jungen Menschen im Alter der Berufsschüler war dabei die zentrale Botschaft.
In einer zweiten Begrüßungsrede verwies Dieter Schornick eingangs darauf, welch großartiges und weltweit einmaliges Projekt die Europäische Union ist. So ermöglichte beispielsweise das „ERASMUS +“-Projekt in den vergangenen Jahren auch mehr als 200 Auszubildenden der Berufsschule 2 kostenlos wertvolle Auslandserfahrungen. In der heutigen globalisierten Welt sei dieses Projekt ein wichtiger Baustein, um als EU im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können.
Dieter Schornick zitierte aus dem Buch ‚Unsere asiatische Zukunft‘ des Politikwissenschaftlers und renommierten indischen Geostrategen Parag Khanna, der selbst u.a. auch in Berlin studierte: „Es gibt keine schlechte Globalisierung. Es gibt nur eine schlecht gemachte Globalisierung“.
Diese Prognose und Khannas Überzeugung, Singapur sei die eigentliche Hauptstadt Asiens, fand Dieter Schornick bestätigt, als er vor kurzem auf seinem Weg zu einem mehrwöchigen Aufenthalt in Australien bereits zum vierten Mal einige Tage in Singapur weilte. Will man die demografische Gegenwart und Zukunft der Welt erfahren, muss man, so Schornick, in Singapur und nirgendwo anders auf der Welt sein. Vergleiche man Brüssel, in dem Dieter Schornick viele Tage seines Berufslebens verbrachte, als Hauptstadt der EU mit Singapur, „können einem nur die Tränen kommen!“.
„Asien macht mit 5 Mrd. Menschen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung aus. China allein hat mit 700 Mio. jungen Leuten mehr Menschen als ganz Europa. Asien schert sich nicht darum, was der Westen denkt“, so Khanna. „Asien hat einen gemeinsamen Denk- und Handelsraum, in dem es zukünftig als neue multipolare Weltordnung die zentrale Rolle spielen wird. Die Aufbruchstimmung in Asien unter der Jugend ist wahnsinnig! Die Modernität mit der jüngsten und besten Technik der Welt ist hier. Mit kultureller Vielfalt, mehreren Sprachen und gegenseitigem Respekt sieht man seine Rückkehr an das Ruder der Welt-Geschichte als natürliches Schicksal. Viele asiatische Regierungen garantieren ihren Bevölkerungen Stabilität, während im Westen Populisten regieren und das Vertrauen in die Demokratie bröckelt.“ Khanna verweist in seinem Buch auf die Urphilosophen der Demokratie, sei es Platon oder Alexis de Tocqueville vor fast 200 Jahren. Schon sie waren überzeugt, dass es eines gebildeten Volkes bedürfe, um eine anständige Demokratie zu haben.
Als überzeugter und begeisterter Europäer schließt sich Dieter Schornick der Botschaft von Khanna an, der u.a. klar formuliert: „Gewöhnt Euch an ein Leben, in dem Menschen und Ideen wandern“. Dieter Schornick beendete seine eindrucksvolle Begrüßungsrede mit den Worten: „Nur so habt ihr als junge EU-Bürgerinnen und Bürger eine Zukunftsperspektive in unserem gemeinsamen europäischen Lebensraum und der heutigen globalisierten Welt“.